Buccetti (Bip Group): „Studie zeigt Erholung des LNG-Verbrauchs im Vergleich zur Vergangenheit“

„Die Studie ermöglichte uns einen umfassenden Überblick über den italienischen LNG-Markt entlang der gesamten Lieferkette, von der Nachfrage bis zur Infrastruktur. Wir stellten eine Erholung des Verbrauchs im Vergleich zu den Vorjahren fest, nachdem er während der Energiekrise 2022 zurückgegangen war.“

Federico Buccetti, Native Strategy Manager der Bip Group, sagte dies während der Präsentation der Bip Consulting-Studie zum LNG- und BioLNG-Markt in Italien und eines 10-Punkte-Relaunch-Plans für die Lieferkette zur Beschleunigung der Dekarbonisierung des Straßen- und Seeverkehrs, der Industrie und netzunabhängiger Standorte, organisiert von Federchimica-Assogasliquidi am Hauptsitz von AdnKronos in Rom.

„Wir rechnen im Jahr 2024 mit einem jährlichen Verbrauch von rund 200 Kilotonnen LNG, wobei die derzeitige Zuteilung eine Deckung von 80 % gewährleistet. Dieses Wachstum ist hauptsächlich auf den Rückgang der Erdgaspreise zurückzuführen, die nach den Höchstständen im Jahr 2022 wieder auf ein erschwinglicheres Niveau zwischen 40 und 50 Euro pro Megawattstunde zurückgekehrt sind. Es handelt sich um ein stabileres Umfeld, auch wenn die Preise im Vergleich zur Vor-Covid-Zeit etwa doppelt so hoch bleiben. Dennoch sehen wir deutlich positive Anzeichen“, erklärt der Experte.

Ein wichtiger Schwerpunkt liegt auf dem maritimen Sektor: „Wir halten diesen Sektor für sehr vielversprechend. In den letzten Monaten wurde an der Einführung der Verordnung für die Schiffsbunkerung von LNG gearbeitet. Dies stellt einen grundlegenden Schritt zur Stimulierung eines Marktes dar, der heute noch marginal ist: Im Jahr 2024 wird der Verbrauch im Schiffssektor nur sehr gering ausfallen, aber die Aussichten sind sehr interessant“, bemerkt Buccetti. „Wir haben außerdem eine Kartierung der im Aufbau befindlichen Infrastrukturen erstellt, die für die Nutzung von LNG sowohl im Automobil- als auch im Schiffsverkehr unerlässlich ist. Im Straßenverkehr beispielsweise machen die LNG-Zulassungen derzeit weniger als 3–5 % des Gesamtvolumens aus: eine Zahl, die ein großes Wachstumspotenzial verdeutlicht“, fügt er hinzu.

Ein zentrales Thema ist Biomethan, wie Bucetti betont: „Wir müssen weiterhin in Biomethan investieren, um Herkunftsnachweise zu haben, die es uns ermöglichen, Bio-LNG durch virtuelle Verflüssigungssysteme zu gewinnen. Bio-LNG ist von entscheidender Bedeutung: Einerseits gewährleistet es die Dekarbonisierung des Straßen- und Schiffsverkehrs, andererseits ermöglicht es uns, die Kosten des ETS zu senken, die immer wichtiger werden.“

Auch im Industriesektor und bei isolierten Netzen, insbesondere auf Sardinien, zeichnen sich Entwicklungsanzeichen ab. Der Markt erholt sich und bietet konkrete Wachstumsaussichten. Um ihn jedoch gegenüber Diesel wettbewerbsfähig zu machen, müssen Anreize für den Kauf von LNG-Fahrzeugen erhalten bleiben und Maßnahmen wie eine Verbrauchssteuer eingeführt werden. LNG kann ein wichtiger Impulsgeber für die Energiewende sein, bedarf aber gezielter politischer Unterstützung“, so sein Fazit.